Weihnachtskugeln und Co

Jedes Jahr, so Ende November, Anfang Dezember stellt sich bei vermutlich vielen Menschen die Frage, wann, ob und wie genau die Wohnung, das Eigenheim weihnachtlich geschmückt werden soll. Viele haben eine Sammlung an Dekostücken, Weihnachtskugeln, Lametta, Kerzen, Weihnachtssternen und vieles mehr in entsprechenden Kisten verstaut. Diese werden, wie jedes Jahr um diese Zeit vom Dachboden, Keller oder vom obersten Regal im Haus und der Wohnung geholt. Bei dem ein oder anderen und gerade bei jenen, die Kinder haben, reift die Überlegung, doch selbst etwas zu basteln. Anregungen dazu gibt es mehr als genug im Word Wide Web. Oder man holt sich Anregungen von dort, wo es viele Weihnachtsdekos gibt. Geeignete Vorlagen und Anleitungen findet man nicht nur im Internet, sondern auch in Kindergärten und Bastelgeschäften. Da ist meistens großzügig und kreativ geschmückt und man kann sich so einiges abschauen.

Weihnachtskugeln sind nicht nur schmückende Elemente; sie tragen mitunter eine tiefere symbolische Bedeutung in sich. Viele Menschen gestalten Jahr für Jahr den Weihnachtsbaum mit entsprechendem Schmuck, der schon viele Generationen überdauerte. Von der Oma und Urgroßeltern und der Mama geerbt, zieren oft wunderschön handgeblasene, teilweise in die Jahre gekommene und dennoch immer noch strahlende Weihnachtskugeln und Figuren den festlichen Tannenbaum im Wohnzimmer. Und damit werden Erinnerungen wach, man fühlt sich wie in die Kinderjahre zurückversetzt. Und zu dem ein oder anderem Dekorationsstück gibt es womöglich noch eine eigene Geschichte, an die man sich erinnert.

Die Kugeln selbst gibt es in einer beeindruckenden Vielfalt von Formen, Farben und Größen. Klassisches Rot und Grün dominieren oft, aber moderne Dekorationsstile bringen Farben wie Gold, Silber und Blau ins Spiel. Glitzernde, matte oder durchsichtige Oberflächen verleihen den Kugeln eine individuelle Note. Auch ziemlich poppigen, ungewöhnlicher Weihnachtsschmuck gibt es zuhauf. Und dieser lässt sich sowohl online bestellen als auch in diversen Geschäften und auf dem ein oder anderen Weihnachtsmarkt erwerben.

Um 1930 beginnt in Lauscha, im Thüringer Wald, die Christbaumschmuckherstellung. Heute, fast 100 Jahre später gibt es am ersten und zweiten Adventwochenende den Lauscher Kugelmarkt. Dabei können die Besucher handgefertigte Weihnachtsdekorationen in vielerlei Variationen erwerben. Vermutlich hat man wohl kaum so eine große Vielfalt und Auswahl, die man vor Ort sehen und im wahrsten Sinne des Wortes begreifen kann - mit Vorsicht versteht sich. Es ist jedoch auch möglich, sich seinen eigene Christbaumkugel unter Anleitung selbst zu blasen. Wer möchte, kann bei Speis und Trank zusehen, wie die buntesten und grazilsten Figuren aus Glas entstehen. Selbst eine Glasprinzessin wird gekrönt an diesem einmaligen Ort.

Ein immer beliebter werdender Trend ist das Do-it yourself, auch bei der Weihnachtsdeko. Basteln mit den Kindern und Freunden kann als angenehmes und lustiges Event gesehen werden. Man muss es nicht auf die Herstellung von Weihnachtskugeln und Weihnachtsschmuck für den Baum beschränken. Man kann wirklich die unterschiedlichsten Materialien verwenden. So eignet sich getrocknetes Obst sehr gut, neben Gewürzen, wie Nelken, Zimtrinden, Sternanis und viele mehr. Und natürlich, wer sehr kreativ und mitunter außergewöhnliche Deko schaffen möchte, der verwendet das, was im Haushalt nicht mehr verwendet wird, wie Verpackungen und vieles mehr. Das Basteln mit Recyclingmaterialien trägt dazu bei, dass die festliche Freude nicht auf Kosten unserer Umwelt geht.

Bei so viel Gerede um Weihnachtskugeln und festliche Dekorationen wird es einem wirklich schon ganz weihnachtlich zumute. Noch müssen wir jedoch unsere Ungeduld im Zaum halten. Ein bisschen dauert es noch, bis das Christkind und der Weihnachtsmann hereinschneien. Und ja, wie alle Jahre wieder, hoffen wir auf Schnee, der leise rieselt, wenn drinnen die Lichter am Weihnachtsbaum hell erstrahlen.  

Quellen:

Lauscha Kugelmarkt

Lausch Historisch