© Maria Nasswetter

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Faszination – menschliche Kommunikation

"Wir können nicht nicht kommunizieren." Dieses berühmte Zitat stammt von Paul Watzlawick. Dieser stellte die 5 Axiome menschlicher Kommunikation auf. Sie besagen, dass wir immer auf zwei Ebenen kommunizieren. Die digitale Kommunikation entspricht der Inhaltsebene und die analoge Kommunikation der Beziehungsebene. Wobei, so Watzlawick die Beziehungsebene die Inhaltsebene dominieren würde und damit als Metakommunikation bezeichnet wird. Kommunikation wird als Reiz- und Reaktionsmuster verstanden und kann komplementär oder symmetrisch erfolgen. Wobei hier unter der komplementären Kommunikation eine hierarchische, wie die zwischen Chef und Mitarbeiter und unter symmetrischer Kommunikation jene auf gleicher Augenhöhe z. B. unter gleichrangigen Kollegen - gemeint ist.

Nicht die Worte – alles andere zählt

Die Beziehungsebene dominiert die Inhaltsebene. Was heißt das? Damit ist gemeint, dass die Art wie wir schauen, wie unser Tonfall ausfällt, wo wir Punktierungen setzen, ob die Stimme laut, bestimmt, sanft, schrill oder eintönig ist, all das bestimmt die Beziehung zu meinem Gegenüber. Wir kommunizieren nonverbal viel stärker und verraten damit sehr viel darüber was wir von unserem Gesprächspartner halten. Man kann sagen wir verraten mehr von uns als uns lieb ist. Wir kommunizieren dem Anderen, was wir fühlen und in welcher Stimmung wir gerade sind. Das hat bestimmte Vor- und Nachteile.

Nonverbale Kommunikation

Darunter sind alle Gesten, die Mimik, die Körperhaltung, der Abstand und der Tonfall, den ein Mensch an den Tag legt, gemeint. Das beschreibt unter anderem Vera Birkenbihl in ihrem Buch "Die Signale des Körpers". Wenn wir uns in einem Gespräch mit Jemandem befinden, dann haben alle diese Faktoren einen gewichtigen Einfluss auf den Verlauf und Erfolg dieses Gespräches.

Mimik, Gestik, Tonfall, Körperhaltung und Abstand

Paul Watzlawick, der bereits zitiert wurde erzählt in einem seiner Bücher über eine Begebenheit zum Thema Abstand. So ist es in manchen Kulturen üblich einen näheren Abstand zum Gegenüber zu halten als in anderen. An dieser Tatsache zeigt sich im Allgemeinen in welcher Beziehung man zu dem Gesprächspartner steht. Also ob es ein Familienangehöriger, ein Freund, ein Geschäftspartner oder der Nachbar ist. Der Psychotherapeut Watzlawick schildert eine von ihm beobachtete oder von ihm erfundene Gesprächssituation, in der sich zwei Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen gegenüber stehen. Befindet sich hinter diesen Personen und damit hinter einem Gesprächspartner eine Treppe, die hinunterführt und steht jener Gesprächspartner mit dem Rücken vor diesem Abgrund, der eine weitere Distanz bevorzugt, dann ist er schlimm dran. Warum? Weil der Andere, für den ein näherer Abstand üblich ist, den sein Gegenüber dazu zwingt immer weiter nach hinten auszuweichen. Wir können uns ausmalen, was dann passiert.

Double Bind Kommunikation

Unter Double Bind Kommunikation versteht man eine irritierende Form der Kommunikation. Zu einem Double Bind Effekt kommt es, wenn der Inhalt mit dem tatsächlichen Verhalten einen Widerspruch darstellt. Das kann ein nicht passender Gesichtsausdruck, eine fehlende Geste oder ein unüblicher Abstand sein. Stellen wir uns vor, jemand sagt zu Ihnen, dass er sich sehr freue, sie zu treffen und sieht an Ihnen vorbei. Dann registrieren Sie sofort, dass da was nicht stimmt. Vielleicht ist es Ihnen bewusst oder sie empfinden ein diffuses Unbehagen. [TN1] Man kann sich vorstellen, wie verwirrend und unangenehm es sein kann, wenn man vielen solcher Situationen ausgesetzt ist. Eine Double Bind Situation kann auch entstehen wenn zwei sich widersprechende Aussagen gemacht werden. Wenn zum Beispiel einer ankündigt, dass er natürlich seinem Gegenüber vertraue und gleichzeitig will er aber genau wissen, welche nächsten Schritte sein Gegenüber nun plane. Genauso verhält es sich, wenn ein Chef meint, Innovationen seien wichtig man müsse jedoch dabei unbedingt auf Altbewährtes zurückgreifen.